Eine Königin braucht Ihre Hilfe!
Königinnen gibt es viele. Unsere Orgel ist eine. Zwar ist sie nicht so berühmt wie die Queen in London, doch gilt sie als Königin der Instrumente. Die Firma Ernst Seifert aus Bergisch Gladbach hat das Instrument 1960 erbaut und einige Jahre später erweitert. Seifert-Orgeln aus Bergisch Gladbach sind selten geworden, weil viele inzwischen durch Neubauten ersetzt wurden.
Unsere Orgel ist in die Jahre gekommen. Seit über 60 Jahren versieht sie ihren Dienst in der Kirche. Im Gottesdienst an den Werk-, Sonn- und Feiertagen, bei Beerdigungen und Hochzeiten aber auch bei Konzerten ist sie zu hören. Soviel Einsatz und die 6 Jahrzehnte gehen aber auch an einer Orgel nicht spurlos vorüber. „Alterserscheinungen“ machen sich bemerkbar.
- Wer genau hinsieht, erkennt an der linken und der rechten Seite, dass sich einige Pfeifen „verbeugen“. Sie tun das nicht aus Ehrfurcht vor der Musik, sondern verformen sich aufgrund ihres Eigengewichtes, sind also in gewisser Weise altersschwach geworden. Die Pfeifen klingen dann nicht mehr korrekt; sie „sprechen nicht mehr richtig an. Diese Pfeifen müssen gerichtet und durch neue Halterungen verstärkt werden.
- Zum Spielen braucht eine Orgel Luft. Diese Luft wird von einem Motor angesaugt über Windbälge zu den Pfeifen geleitet. Ein Teil der Luft geht auf dem Weg zu den Pfeifen verloren. Das ist deutlich hörbar, es zischt. Diese kleinen Risse und Schwachstellen in den Windbälgen müssen nachbehandelt werden, damit die Orgel wieder „ganz dicht“ ist.
- Das Windladensystem besteht aus sogenannten Taschenladen aus Leder. Das Leder wird spröde und die Taschen sind inzwischen vollständig verschlissen. Sie müssen komplett ersetzt werden.
- Staub, Ruß und Schmutz haben ihre Spuren hinterlassen und der Orgel und den Pfeifen zugesetzt. Der Klang hat an Brillanz eingebüßt. Die letzte Reinigung der Orgel ist in den 1990er Jahren erfolgt. Wie sähe wohl Ihr Haus aus, hätten Sie es 30 Jahre nicht geputzt? Alle Pfeifen müssen einzeln gewaschen und die Orgel von innen nach außen gründlich gesäubert werden.
- Ein Markenzeichen der Fa. Seifert aus Bergisch Gladbach war in den 1950er/1960er Jahren der Freipfeifenprospekt. Aus heutiger Sicht ist er eine Besonderheit, weil er von außen einen Einblick in das ganze Instrument und die unterschiedlichen Materialien bietet. Die Anordnung der Pfeifen aus dem 1. und 3. Manual nimmt die Form des Rundbogens auf und spiegelt ihn nach unten. Es gibt kein schützendes und klangveredelndes Gehäuse. Das ist eine auch eine Herausforderung für den Intonateur, also den „Klanggestalter“ der Orgelbaufirma. Die Pfeife muss „aus sich heraus“ klingen. Diese Intonation muss nach der Renovierung neu in Angriff genommen werden.
- Die Stromversorgung entspricht nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards. Die Orgel bekommt ein gewisses Eigenleben. Register können nicht mehr zuverlässig angewählt werden. Zudem müssen neue Kabel eingezogen und neue Sicherungen eingebaut werden, um eine Brandgefahr und die Gefahr eines Kurzschlusses auszuschließen.
Diese Arbeiten kosten natürlich Geld: ca. 80.000,00 € um die gesamte Orgel zu sanieren, Ein erster Teilabschnitt der Renovierung wird ab Oktober 2023 stattfinden. Einen Teil der Kosten (35.000,00 €) übernimmt das Bistum Münster. Damit ist allerdings die Orgel nur zur Hälfte saniert. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, auch die weiteren Arbeiten ausführen zu lassen, damit das Instrument für die nächsten Jahrzehnte in einem guten klanglichen und zuverlässig spielbaren Zustand ist. Dafür benötigen wir Ihre Unterstützung. Unsere schöne Kirche, gerne auch als „Anholter Dom“ bezeichnet, ist imposantes Bauwerk. Dieses Bauwerk gilt es, angemessen mit Musik zu füllen. Unsere Königin soll wieder in voller Pracht und mit neuer Kraft erklingen – sogar schöner als vorher.
Spenden sind ab sofort möglich auf das Konto IBAN DE 14 4015 4530 0051 1621 62 der Pfarrei St. Franziskus, Stichwort: Orgel.